Schimmelpilze sind mikroskopisch kleine Organismen, die sich über Sporen verbreiten und auf feuchten Oberflächen wachsen. Sie brauchen Feuchtigkeit, Wärme und organisches Material – all das ist in Wohnräumen oft vorhanden. Neben baulichen Schäden stellt Schimmel auch eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr dar: Er kann Allergien, Atemwegserkrankungen und chronische Beschwerden auslösen.
Hinter Schimmelbefall steckt fast immer zu viel Feuchtigkeit, die sich nicht ausreichend verflüchtigen kann. Die häufigsten Ursachen:
✓ Falsches oder zu seltenes Lüften
✓ Niedrige Raumtemperaturen (besonders im Winter)
✓ Hohe Luftfeuchtigkeit (Kochen, Duschen, Wäschetrocknen)
✓ Undichte Fenster, Dach oder Leitungen
✓ Neubauten mit Restfeuchte
✓ Wärmebrücken (kalte Bauteile im Inneren)
Vor allem in gut gedämmten oder luftdichten Wohnungen ist regelmäßige Lüftung entscheidend.
Aussehen: Dunkelgrau bis schwarz, oft fleckig oder punktuell.
Vorkommen: Hinter Möbeln, in Badezimmern, um Fensterrahmen, auf Silikonfugen.
Gesundheit: Sehr verbreitet und gesundheitlich bedenklich – kann Allergien und Reizungen auslösen.
Aussehen: Grünlich, manchmal auch grün-bläulich, mit samtigem Belag.
Vorkommen: Auf Lebensmitteln, an feuchten Wänden, Tapeten oder Textilien.
Gesundheit: Kann Allergien hervorrufen – besonders gefährlich für Kinder und Immungeschwächte.
Aussehen: Sehr hell, oft schwer zu erkennen – sieht aus wie Staub oder Salzausblühung.
Vorkommen: Auf Holz, Mauerwerk oder Gipskarton – besonders in Kellern oder hinter Möbeln.
Gesundheit: Wird oft spät entdeckt – gesundheitlich ebenfalls relevant.
Aussehen: Gelbliche, orange oder rötliche Flecken mit pulverigem oder schleimigem Belag.
Vorkommen: Seltener, meist bei starkem Wasserschaden oder feuchten Baustoffen.
Gesundheit: Einige Arten sind stark toxisch – Fachfirma unbedingt erforderlich!
Wichtig: Nicht allein auf die Farbe verlassen – alle sichtbaren Schimmelarten sollten entfernt werden.
Manchmal ist Schimmel nicht gleich sichtbar. Achten Sie auf diese Anzeichen:
✓ Dunkle Flecken in Zimmerecken, hinter Möbeln oder rund ums Fenster
✓ Modriger, muffiger Geruch – besonders in geschlossenen Räumen
✓ Tapeten, die sich wellen oder ablösen
✓ Kondenswasser an Fenstern oder Kältebrücken
✓ Häufige Reizungen der Atemwege, Husten, Kopfschmerzen
Tipp: Kontrollieren Sie insbesondere die Außenwände, Badezimmer, Küchen und Schlafräume – dort ist Schimmel besonders häufig.
Schimmel entsteht meist nicht plötzlich – er lässt sich mit einfachen Maßnahmen verhindern:
✓ Mehrmals täglich Stoßlüften für 5–10 Minuten (nicht kippen!)
✓ Nach dem Duschen oder Kochen sofort Fenster öffnen
✓ Querlüften bei gegenüberliegenden Fenstern
✓ Temperatur nicht unter 18–20 °C fallen lassen – besonders im Winter
✓ Auch wenig genutzte Räume leicht beheizen
✓ Keine großen Temperaturschwankungen zwischen Räumen
✓ Hygrometer nutzen – Ziel: 40–60 % Luftfeuchtigkeit
✓ Türen beim Kochen oder Duschen schließen
✓ Wäsche möglichst nicht in Wohnräumen trocknen
✓ 5–10 cm Abstand zur Außenwand lassen
✓ Keine komplett geschlossenen Schränke direkt an kalte Wände stellen
Ist der Schimmelbefall klein und oberflächlich (unter 0,5 m²), können Sie selbst aktiv werden:
✓ Mundschutz und Handschuhe tragen
✓ Mit Alkohol (ab 70 %), Wasserstoffperoxid oder speziellem Schimmelentferner behandeln
✓ Oberflächen trocken reiben – feuchtes Material (z. B. Silikon, Tapete) ggf. austauschen
✓ Raum danach gut lüften
Nicht verwenden: Essig – er kann auf kalkhaltigen Untergründen (z. B. Putz) das Wachstum sogar fördern.
Bei folgenden Fällen ist eine professionelle Sanierung notwendig:
Expert:innen können auch bauliche Ursachen wie Wärmebrücken oder Leckagen erkennen und beheben – das ist langfristig günstiger als wiederholte Reinigung.
Wer eine Immobilie kaufen oder mieten möchte, sollte Schimmel unbedingt ausschließen – denn verdeckter Schimmel kann teuer und gesundheitlich problematisch werden.
Wenn etwas auffällig ist: Nachfragen! Bei Kaufimmobilien kann ein Baugutachter hinzugezogen werden – das schützt vor bösen Überraschungen.
Schimmel in der Wohnung ist ein ernstzunehmendes Problem – für Gesundheit, Gebäude und Wohnqualität. Mit richtigem Heiz- und Lüftungsverhalten lässt er sich in den meisten Fällen verhindern. Wer bereits Befall entdeckt, sollte schnell handeln und im Zweifel Profis hinzuziehen. Und bei einem Immobilienkauf oder einer Wohnungsbesichtigung lohnt sich ein wachsames Auge – denn Vorsicht ist besser als Sanierung.
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